01.04.2022
In diesem Workshop wollen wir Akteur*innen und Akteure, die sich mit Aspekten der Digitalisierung in der Baden-Württembergischen Forstwirtschaft und darüber hinaus beschäftigen, mit Forschenden und Entwurfspraktizierenden aus dem Bereich der Computerbasierten Architektur zusammenbringen, die sich mit der Gestaltung und Nutzung von Holz auf der Materialebene beschäftigen.
Der Workshop thematisiert den Wandel des Materialverständnisses in Architektur und Ingenieurwesen, der sich durch die Klimakrise und die Hinwendung zu einer biobasierten Wirtschaft vollzieht. Hier kann Material nicht mehr als leicht verfügbares Produkt von der Stange verstanden werden, sondern als wertvolle Ressource mit Auswirkungen auf die lokale ökologische und soziale Ebene.
Holz wird oft als die Lösung für die negativen Auswirkungen unserer derzeitigen Baupraxis dargestellt. Gleichzeitig stellen wir fest, dass bis zu 70 % des Rohmaterials von Bäumen bei der Verarbeitung zu Bauelementen zu Abfall werden und dass ein Material mit sehr individuellen, komplexen und faszinierenden Eigenschaften in einige wenige Standardsorten eingeteilt wird, um unserer derzeitigen industriellen Baulogik zu entsprechen. Gleichzeitig werden enorme Anstrengungen unternommen, um die Sektoren sowohl in der Forst- als auch in der Bauwirtschaft zu digitalisieren.
Gemeinsam wollen wir mehr über die Ressourcen- und Datenflüsse in der Forst- und Bauwirtschaft erfahren und darüber diskutieren, wie eine mögliche Verknüpfung dieser Flüsse den Konstrukteuren und Verarbeitern die Möglichkeit bieten könnte, Produkte, Prozesse und Dienstleistungen im Hinblick auf Nachhaltigkeit, Verantwortlichkeit, Klarheit und Effizienz zu schaffen oder zu verbessern.
Die eingeladenen Referentinnen und Referenten werden ihre Ansichten aus Industrie und Forschung entlang der gesamten Wertschöpfungskette Holz darlegen:
08:00 Uhr
Ankommen und Kaffee
08:30 Uhr
Willkommen und Einführung, Martin Tamke, Centre for Information Technology and Architecture (CITA), Royal Danish Academy, Kopenhagen
08:45 Uhr
Trees and Timber: The Forest Product Sector and Timber Construction Initiative, Jan Bulmer, Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg,
09:30 Uhr
Concepts of digitilization: Increasing transparency in forest and wood supply chains, Udo Sauter, FVA Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg
10:00 Uhr
Diskussion
10:30 Uhr
Kaffee Pause
10:45 Uhr
RawLam: Digital forestry to digital construction, Tom Svilans, Centre for Information Technology and Architecture (CITA), Royal Danish Academy, Copenhagen
11:15 Uhr
Simulating Timber: Computational mechanical modeling of wood and wood-based products, Markus Lukacevic, Institut für Mechanik der Werkstoffe und Strukturen , TU Wien
11:45 Uhr
HygroShape: Material programming with wood, Laura Kiesewetter, Institut für Computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung (ICD) / Exzellenzcluster IntCDC, Universität Stuttgart
12:15 Uhr
Diskussion
13:00 Uhr
Mittagessen
14:00 Uhr
Ende der Veranstaltung
Unser Platzangebot ist auf 30 Plätze begrenzt – wir bitten Sie daher, sich über digitize-wood@intcdc.uni-stuttgart.de kostenlos für die Veranstaltung anzumelden. Vielen Dank.
CITA ist ein in Kopenhagen ansässiges innovatives Forschungsumfeld innerhalb der Königlich Dänischen Akademie und erforscht die Überschneidungen zwischen Architektur und digitalen Technologien. Anhand zentraler Forschungsfragen, wie Raum und Technologie erforscht werden können, untersucht CITA, wie sich die derzeitige Herausbildung einer digitalen Kultur auf das architektonische Denken und die Praxis auswirkt. CITA untersucht, wie die Architektur von neuen digitalen Design- und Produktionswerkzeugen beeinflusst wird, sowie die digitalen Praktiken, die unsere Gesellschaft kulturell, sozial und technologisch prägen. Unter Verwendung von Design- und praxisbasierten Forschungsmethoden arbeitet CITA an der Konzeption, dem Design und der Realisierung von funktionierenden Prototypen. CITA arbeitet in hohem Maße mit der Industrie und der Praxis zusammen und schafft neue Kooperationen mit interdisziplinären Partnern aus den Bereichen Computergrafik, Mensch-Computer-Interaktion, Robotik, künstliche Intelligenz, Biologie sowie den praxisbezogenen Bereichen Forstwirtschaft, Möbeldesign, Mode und Textilien und Industriedesign.
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